In ganz Westeuropa nahm die lange Tradition des Burgenbaus im späteren Mittelalter ihre ausgefeilteste Form an und erlebte dann, als Reaktion auf die Entwicklung von Schießpulverwaffen, einen grundlegenden Wandel – von der Burg zur Festung. Dies ist der zweite Band einer reich illustrierten neuen Studie über mittelalterliche Festungen und bietet einen faszinierenden Einblick in das letzte große Zeitalter der Burgen und die Jahrhunderte voller Gewalt und Konflikte, von denen sie ein Teil waren. Er zeichnet die Fortschritte nach, die zwischen dem zwölften und fünfzehnten Jahrhundert erzielt wurden Dabei ging es insbesondere um die Form, die diese Befestigungsanlagen in so unterschiedlichen Kontexten wie Italien, Wales, Frankreich und der Iberischen Halbinsel annahmen. Viele würden diesen Zeitraum in der Geschichte der Burgen als das klassische Zeitalter betrachten. Es folgte eine Phase des relativen Niedergangs, da sich die Bedingungen der Kriegsführung änderten und Burgen an die Bewaffnung mit Kanonen angepasst werden mussten. Die konventionelle Burg wich neuen Befestigungsstilen. Aber sie waren, wie die Autoren zeigen, immer noch wesentliche Faktoren militärischer Berechnungen und Feldzüge – sie waren von unmittelbarer strategischer und taktischer Bedeutung überall dort, wo versucht wurde, Gebiete einzunehmen oder zu halten.