Im Juni 1944 startete die Rote Armee in Weißrussland an der Ostfront die Operation Bagration, die Großoffensive, die Hitlers Heeresgruppe Mitte zerschmetterte. Deutsche Soldaten, die nicht eingekesselt und gefangen genommen wurden, mussten sich über Hunderte von Kilometern feindliches Territorium bis zu ihren eigenen Linien zurückkämpfen. Dies ist die Geschichte von einem von ihnen, Claus Neuber, einem jungen Artillerieoffizier, der in anschaulichen Einzelheiten seine Erfahrungen während dieses großen Rückzugs schildert. Sein packender Bericht führt den Leser durch die verzweifelten Verteidigungskämpfe und Nachhutgefechte, die geführt wurden, um den unerbittlichen sowjetischen Vormarsch aufzuhalten aus den Kesseln zwischen Minsk und dem Fluss Beresina auszubrechen. Nach fast siebzig Tagen als Flüchtling, dem Leben im Freien, abhängig von der Freundlichkeit der Dorfbewohner, dem Ertragen extremer Kälte, Nässe und Hunger und dem täglichen Leben mit der allgegenwärtigen Gefahr von Verrat und Gefangenschaft, fand er seinen Weg zurück die deutschen Linien. Diese unvergessliche persönliche Erzählung, zum ersten Mal aus dem deutschen Original übersetzt, gibt einen dramatischen Einblick in die Auswirkungen der sowjetischen Offensive und den Zerfall einer ganzen deutschen Armee. Es ist auch deshalb eine fesselnde Lektüre, weil es in alltäglichen Details schildert, wie eine so bittere Niederlage aussah, und zeigt, wie einzelne Soldaten dank ihrer Tapferkeit, ihres Einfallsreichtums und ihrer Ausdauer – und der Kameradschaft einiger treuer Kameraden – irgendwie überlebten.