Napoleon kam im Oktober 1815 an Bord des britischen 74-Kanonen-Kriegsschiffs HMS Northumberland auf St. Helena an. Die ersten sechs Wochen verbrachte er im The Briars, einem Anwesen im Upper Jamestown Valley, wo er die Gastfreundschaft der Familie Balcombe genoss. Ende Dezember waren die Wiederaufbauarbeiten an seinem vorgesehenen Zuhause, Longwood, abgeschlossen, und Napoleon zog dorthin, zu seinem Ärger von seinem Gefolge begleitet. Er empfand den Ort als trostlos, unwirtlich und begünstigend für Rheuma. Die britische Regierung hatte Angst, dass Napoleon gerettet werden könnte; Auf der Insel herrschte eine große Militärpräsenz, zahlreiche Kriegsschiffe ankerten vor der Küste. Diese Paranoia erstreckte sich auch auf den neuen Gouverneur Sir Hudson Lowe. Er führte einen tyrannischen und kleinlichen Feldzug gegen die Bewohner von Longwood und hatte heftige Auseinandersetzungen mit Napoleon, der sich weigerte, mit ihm zu kooperieren. Mabel Brookes‘ Napoleon auf St. Helena ist einer der besten Berichte über die fünfeinhalbjährige Gefangenschaft des gefallenen Kaisers, die 1821 mit seinem Tod an einem Magengeschwür endete. Es präsentiert die gesamte Geschichte von Napoleons Haushalt mit seinen widersprüchlichen Persönlichkeiten und häuslichen Arrangements, seiner Beziehung zu den Einheimischen und Militärangehörigen sowie der langjährigen Fehde zwischen Plantation House und Longwood.