Nach den Rückschlägen von 1914 waren die französischen und britischen Kommandeure entschlossen, den Spieß umzudrehen und den Krieg dem Feind zu überlassen. In der französischen Region Artois war eine große gemeinsame Offensive geplant, doch die Franzosen mussten ihren Teil der Operation absagen. Dies schreckte den Kommandeur des britischen Expeditionskorps, Sir John French, nicht ab und am 10. März 1915 griffen die Briten die deutschen Stellungen rund um das Dorf Neuve Chapelle an. In der ersten geplanten britischen Offensive des Ersten Weltkriegs überrannten die Angreifer die deutschen Linien und erzielten beinahe einen beispiellosen Durchbruch. Nur ein Mangel an Artilleriegranaten und ein Kommunikationsausfall verhinderten, dass die britische Erste Armee unter General Haig den beispiellosen Erfolg voll ausnutzen konnte. Die Schlacht demonstrierte, wie Grabensysteme durchdrungen werden konnten, und bestimmte den Verlauf der Kriegsführung an der Westfront für die nächsten drei Jahre. Die Alliierten versuchten, den schwer fassbaren Durchbruch zu erzielen, der ihnen bei Neuve Chapelle entging. Der Mangel an Granaten wurde als „Skandal“ angesehen, der die liberale Regierung stürzte.