Die deutsche Offensive in Flandern im April 1918 kam für die britischen Armeen einer Katastrophe nahe, endete jedoch letztendlich mit einer strategischen Niederlage für die Männer des Kaisers. Kurz im Anschluss an den verheerenden Angriff der „Operation Michael“ im März an der Somme und um Arras, der als „Operation Georgette“ bezeichnet wurde, zielte die Offensive darauf ab, die lebenswichtigen Eisenbahnen und Straßen abzuwürgen, die die Briten in Ypern versorgten Mit einem überwältigenden zahlenmäßigen Vorsprung griffen die Deutschen am 9. April 1918 im dichten Nebel an. Sie standen müden britischen Verbänden gegenüber, die gerade aus der früheren Schlacht abgelöst worden waren und Ersatz erhielten, hauptsächlich in Form von 18-jährigen Wehrpflichtigen. Am Ende des Tages gelang es den Deutschen, die Leie zu überqueren, und sie waren auf dem besten Weg zu den wichtigen Eisenbahnknotenpunkten bei Hazebrouck. Mehrere britische Divisionen wurden eingesetzt, um den Vormarsch zu stoppen, wurden jedoch bei dem Versuch in den nächsten Tagen effektiv vernichtet. Nach und nach trafen frischere britische, australische und französische Reserven ein und behaupteten sich. Mit enttäuschenden Ergebnissen, steigenden Verlusten und einem geringeren Ertrag für ihre Bemühungen gaben die Deutschen die Offensive auf und richteten ihre Aufmerksamkeit weiter nach Süden. Was die Briten die Schlacht an der Leie 1918 nennen, ist eine faszinierende, aber merkwürdigerweise vernachlässigte Periode der Militärgeschichte. Chris Baker untersucht diese große Schlacht von der strategischen Ebene bis hin zur Zugebene und hebt die Schlüsselereignisse, Charaktere und Taten enormen Mutes auf beiden Seiten hervor, sowohl in einer historischen Erzählung als auch in einer Reihe von Touren durch die Gegend. Dieser Band, einer von zwei auf die Schlacht, konzentriert sich auf die südliche Hälfte des Schlachtfeldes.