Im Ersten Weltkrieg wurde die Versorgung der Zivilbevölkerung mit Nahrungsmitteln zu einem ebenso wichtigen Faktor für den endgültigen Sieg wie Erfolg oder Niederlage auf den Schlachtfeldern. Noch nie zuvor hatte die Bevölkerung ganzer Länder unter Belagerungsbedingungen gelebt, dennoch wird diese außergewöhnliche Situation oft als entscheidender Faktor für den Ausgang des Konflikts übersehen. Matthew Richardson untersucht in dieser sehr lesenswerten und originellen Vergleichsstudie die Lebensmittelversorgungssituation an den Heimatfronten Großbritanniens, Deutschlands, Frankreichs, Russlands und Italiens sowie auf den Schlachtfeldern. Seine breite Perspektive steht im Gegensatz zu einigen engeren Herangehensweisen an das Thema und bietet einen neuen Einblick in den Kriegsverlauf an allen wichtigen Fronten. Er untersucht die Ursachen der Nahrungsmittelknappheit und die Art und Weise, wie sowohl kämpfende als auch neutrale Nationen versuchten, sie zu überwinden. Er untersucht die sehr unterschiedlichen Einstellungen gegenüber Alkohol während des Krieges, die sozialen Auswirkungen der Nahrungsmittelknappheit und die Art und Weise, wie Armeen versuchten, ihre Truppen im Feld zu versorgen.