Im Laufe der Jahre wurden rund 20.000 Bücher und Artikel über Alexander den Großen geschrieben, von denen die überwiegende Mehrheit ihn als den möglicherweise größten General aller Zeiten bezeichnete. Richard A. Gabriel argumentiert jedoch, dass Alexander zwar eindeutig ein erfolgreicher Soldat und Abenteurer war, es aber einfach keine Beweise für echte Größe gibt. Der Autor stellt Alexander als Außenseiter seiner eigenen Kriegergesellschaft dar, der versucht, dies zu überkompensieren. Er war zutiefst unsicher und instabil, neigte zu Episoden unkontrollierbarer Wut und verübte brutale Gräueltaten, die ihn heute als monströsen Psychopathen verunglimpfen lassen würden. Der Autor glaubt, dass einige seiner schlimmsten Exzesse auf das zurückzuführen sein könnten, was wir heute als posttraumatische Belastungsstörung bezeichnen, von der er viele der klassischen Symptome aufweist, die durch längere Einwirkung von Gewalt und Gefahr hervorgerufen werden. Der Autor meint vor allem, dass Alexanders militärische Fähigkeiten von der Geschichte geschmeichelt wurden. Alexander war taktisch kompetent, trug aber nichts wirklich Originelles bei, während seine Strategie oft fehlerhaft war und durch seine Obsession für persönlichen Ruhm verzerrt wurde. Diese radikale Neubewertung wird sicherlich für Diskussionen sorgen.