In „The Rise of the Bomber: RAF-Army Planning 1919 to Munich 1938“, dem zweiten Buch der Reihe, nutzt Autor Greg Baughen Archivmaterial, um die britische Luftpolitik in der Zwischenkriegszeit neu zu bewerten. Vorbei ist das Bild einer Royal Air Force, der es an Mitteln mangelt und die gegen eine schikanierende Armee und Marine ums Überleben kämpft. Stattdessen beschreibt Baughen, wie die Luftwaffe sowohl die Armee als auch die Marine ersetzen wollte. Es blockierte die Entwicklung einer modernen Luft-/Panzerstrategie und gewann die Unterstützung der Regierung für eine Verteidigungspolitik rund um den Bomber – die erste Massenvernichtungswaffe. Doch die Zeit und das Geld, die in die Politik investiert wurden, haben nichts gebracht. Als es 1938 auf die Probe gestellt wurde, erwies sich die Ausrüstung als unzureichend und die Strategie fehlerhaft. Der Luftwaffenstab hatte die Regierung in die Irre geführt, sich selbst getäuscht und das Land schutzlos zurückgelassen. Dennoch war nicht alles verloren. Unbeabsichtigt hatte das Luftfahrtministerium das Flugzeug geschaffen, das das Land noch retten könnte. . .