Am 22. Juni 1941, kurz nach 3 Uhr morgens, schlugen die ersten deutschen Granaten in der sowjetischen Grenzfestung Brest ein – Hitlers Unternehmen Barbarossa hatte begonnen. Über eine gewaltige Front, die sich von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer erstreckte, rückte die Wehrmacht vor, überraschte die Rote Armee, schlug den ersten fassungslosen Widerstand beiseite, brach durch und machte Tausende von Gefangenen, doch die isolierte Festung Brest hielt stand. Die in der Falle liegenden Verteidiger leisteten ohne Hoffnung auf Erleichterung einen hartnäckigen Widerstand gegen eine ganze deutsche Division, als die sowjetische Front hinter ihnen zusammenbrach. Die Deutschen hatten für die Sicherung des Gebiets zwölf Stunden eingeplant, dafür brauchten sie aber neun Tage. Die heldenhafte Verteidigung von Brest ist zu einer der Legenden des Zweiten Weltkriegs an der Ostfront geworden, ein Beispiel für selbstlosen sowjetischen Heldenmut angesichts der Nazi-Aggression. Rotislav Aliev beschreibt in dieser fesselnden Erzählung die Kämpfe Stunde für Stunde in anschaulichem Detail und räumt mit den Mythen und Übertreibungen auf, die sich um diese berühmte Geschichte herum gebildet haben.