Die letzten Tage waren Tage unerträglicher Anspannung … wir haben nichts anderes getan, als unsere Sachen zu packen und sie an bombensicheren Orten zu lagern. Gefahr droht von allen Seiten. „Die Amerikaner verwenden Phosphorgranaten, gegen die alle Feuerlöscher nutzlos sind … In einer Welt, in der sich Chaos viel schneller ausbreitet, als Leben entstehen kann, ist es sinnlos, länger als fünfzehn Minuten in die Zukunft zu blicken.“ Eintrag vom 4. April 1945.Von 1943 bis 1945 zeichnete Hans-Georg von Studnitz von seinem Standpunkt im Presse- und Informationsreferat des Auswärtigen Amtes aus das Tagesgeschehen in Berlin auf. Er war in der perfekten Position, einen solchen Bericht zu verfassen: Er war mit der Ausarbeitung der politischen Richtlinien der Nazis betraut und stand in ständigem Kontakt mit den in Berlin stationierten ausländischen Diplomaten. Dies ist ein faszinierender und umfassender Einblick in das Leben in Berlin: die Bombenanschläge und seine Auswirkungen, das gesellschaftliche Leben, Schlüsselpersönlichkeiten und Ereignisse. Studnitz schreibt mit dem geschulten Können eines Journalisten und politischen Kommentators. Sein Bericht sucht in der Memoirenliteratur seinesgleichen.