Im Jahr 453 n. Chr. zog Attila mit einer riesigen Streitmacht, bestehend aus Hunnen, Verbündeten und Vasallen aus seinem bereits riesigen Reich, nach Westen durch Gallien (im Wesentlichen das moderne Frankreich), das damals noch nominell Teil des Weströmischen Reiches war. Er belagerte Orleans und war nur noch wenige Tage von der Ausweitung seines Reiches von der eurasischen Steppe bis zum Atlantik entfernt. Er wurde in der katalanischen Ebene in die Schlacht gezogen und von einer eilig zusammengestellten und von Aetius angeführten Koalition besiegt. Wer war dieser Mann, der Westeuropa vor dem hunnischen Joch rettete? Während Attila ein bekannter Name ist, bleibt sein Erzfeind relativ unbekannt. Aetius ist eine der Hauptfiguren in der Geschichte des Spätrömischen Reiches und seine Taten trugen dazu bei, die Integrität des Westens in den Niedergangsjahren des Reiches zu bewahren. Im Laufe seines Lebens war er eine Geisel, zunächst bei Alarich und den Goten, dann bei Rugila, dem König der Hunnen. Sein Aufenthalt bei diesen beiden Völkern verschaffte ihm einen beispiellosen Einblick in die Denkweise und militärischen Techniken dieser Barbaren, die er in späteren Jahren nutzen sollte, um den Raubzügen der Hunnen Einhalt zu gebieten. Dass dieser Retter Roms selbst halb Skythen war, ist ein Hinweis auf die Komplexität der spätrömischen Welt. Ian Hughes beurteilt seine faszinierende Karriere und seine Kampagnen mit der gleichen zugänglichen Erzählung und Analyse, die er bei Belisarius und Stilicho anwendete. Dies ist eine längst überfällige Biografie eines bedeutenden, aber vernachlässigten Akteurs in der Welt der Spätklassik.