Nach 16 Monaten Ausbildung und Garnisonsdienst in Frankreich wurde das Pionier-Bataillon 305 zusammen mit dem Rest der 305. Infanterie-Division an die Ostfront geschickt. Sie konnten nicht ahnen, dass eine unausweichliche Folge von Ereignissen in Gang gesetzt worden war, die kaum neun Monate später zu ihrer Zerstörung bei Stalingrad führen würde.

Eine beispiellose Entdeckung von Originalmaterial hat es ermöglicht, die brutalen Kämpfe an der Ostfront aus der Sicht eines deutschen Bataillons zu untersuchen. Unter der Führung unpolitischer Offiziere, hauptsächlich Reservisten, waren die Reihen mit Rekruten besetzt, die älter als normal waren. Als sie im Mai 1942 an der Ostfront ankamen, war es für die meisten ein erster Besuch, doch sie ahnten, was sie erwartete. Jeder kannte jemanden, der in der Sowjetunion getötet worden war. Geschichten über die Heftigkeit des Kampfes an der Ostfront hatten sie durch die Ohren der Soldaten erreicht. Sie machten sich keine Illusionen, glaubten aber trotzdem, dass sie siegen würden.

Wochenlanges monotones, endloses Marschieren war unterbrochen von furchteinflößenden Begegnungen und Standardattacken. Wie wäre dieses neue Bataillon im Vergleich zu erfahrenen Einheiten? Waren seine Männer weniger abgestumpft und inspirierter als diejenigen, die seit Beginn von Barbarossa im Juni 1941 an der Front waren? Reichte die Ankunft eines zähen, kampferprobten Kommandanten aus, um den Mangel an Kampferfahrung der Einheit auszugleichen? Welche Auswirkungen hatten die anhaltenden Verluste sowohl auf die Soldaten als auch auf die Leistung des Bataillons im Gefecht? Durch die Untersuchung und Beantwortung dieser und anderer Fragen ermöglicht diese intime Analyse eines gewöhnlichen Bataillons, die Ostfront wie nie zuvor zu sehen.