Anfang April 1945 wurde klar, dass die Kapitulation der Wehrmacht nur eine Frage von Tagen oder Wochen war. Doch trotz dieser aussichtslosen Aussicht leisteten die deutschen Truppen dem Feind weiterhin erbitterten Widerstand. Die meisten Frontsoldaten hatten die Hoffnung auf einen ohnehin schon illusorischen Endsieg längst aufgegeben. Andere Ziele hatten nun Vorrang. Der Weg nach Westen musste für Flüchtlingskolonnen freigehalten werden; Es mussten Schritte unternommen werden, um sicherzustellen, dass Zivilisten und verwundete Kameraden auf dem Seeweg evakuiert werden konnten. und den eigenen Truppen musste ein Weg nach Westen frei gemacht werden. Das große Gespenst an der Ostfront war, von den Russen überrannt zu werden und anschließend deren Repressalien ausgesetzt zu sein.
Nur wenige Interessierte wissen heute, dass zur Erreichung dieser Ziele auch an der Westfront ein hartnäckiger Kampf gegen die Briten und Amerikaner notwendig war. Im April spielten die Deutschen also auf Zeit, denn jeder Tag, an dem die Wehrmachtstruppen im Westen ihre Kapitulation hinauszögerten, rettete im Osten das Leben Tausender, ja sogar Zehntausender Menschen. Aber Hitler lebte noch und traf in Berlin seine unrealistischen Entscheidungen. Sich seinen Befehlen zu widersetzen, konnte damals schnell den Tod bedeuten.
In dieser Situation bereitete sich die Millionenstadt Hamburg auf eine „Verteidigung bis zur letzten Munition“ vor. Es drohte eine Katastrophe. Wegen Truppenmangels griff das Oberkommando der Wehrmacht Anfang April zunehmend auf Matrosen zurück, deren Schiffe versenkt, beschädigt oder wegen Treibstoffmangels nicht mehr fahrfähig waren. Unter diesen Männern befanden sich etwa 2.000 U-Bootfahrer, die in der Elbmetropole auf die Fertigstellung oder Reparatur ihrer U-Boote warteten. Anstatt nun mit ihren Booten in See zu stechen, um den Feind zu bekämpfen, stellten sie sich als Teil des 1. Marine-Panzerabwehrregiments mit Panzerfaust-Panzerabwehrwaffen den Briten entgegen. Unter dem besonnenen Schlachtfeldkommandanten Hamburg leisteten sie so maßvollen Widerstand, dass Zeit gewonnen wurde, Hamburg schließlich kampflos zu übergeben und durch den Stopp der Briten an der Elbe die Ostseehäfen noch etwa 14 Tage länger für Flüchtlinge offen zu halten . Dieses Buch ist ein spannendes Stück Zeitgeschichte, das einen etwas anderen Blick auf die damaligen Ereignisse ermöglicht. Verfolgen Sie den Kampf der U-Boot-Fahrer im Harburger Bergland und an der Elbe, der bis heute nie zusammengefasst wurde und Zehntausenden Menschen das Leben rettete.