Herbert Sulzbach (1894-1985) war eine einflussreiche Persönlichkeit in Großbritannien und Deutschland, die nach dem Zweiten Weltkrieg einen bemerkenswerten persönlichen Beitrag zur englisch-deutschen Aussöhnung leistete. Er arbeitete mit deutschen Kriegsgefangenen in Großbritannien in Lagern, in denen sich auch fanatische Nazis befanden, und führte Männer aller Ränge – darunter auch höhere Offiziere – zu persönlichen Bildungs- und Kulturerfolgen in Vorbereitung auf Frieden und Versöhnung. Diese anschauliche und bewegende Darstellung einer unerzählten Geschichte zeigt, wo die Versöhnung und ein „neues Deutschland“ gefördert wurden. Es ist auch eine persönliche und familiäre Geschichte und ein Mikrokosmos der europäischen Geschichte. Sulzbach stammte aus einer deutsch-jüdischen Elite-Bankiersfamilie und wurde in den Idealen der deutschen Aufklärung erzogen. Im Ersten Weltkrieg diente er als Artillerieoffizier an vorderster Front der deutschen Kaiserarmee. Die Niederlage war eine niederschmetternde Enttäuschung, und die Wirtschaftskrise ruinierte sein Geschäft und das Bankvermögen der Familie. Sulzbachs Leben in Berlin mit seiner künstlerischen Verlobten Beate war durch Reichtum und das kulturelle Leben der Stadt geprägt, doch der Nationalsozialismus beendete dies und er floh mit Beate ins englische Exil, wo sie als „feindliche Ausländer“ interniert wurden. . Nach seiner Freilassung diente Sulzbach in der britischen Armee und fand seine Berufung als Dolmetscher und Pädagoge in Kriegsgefangenenlagern, wo seine Arbeit der „Entnazifizierung“ und Umerziehung den Weg zur Versöhnung ebnete.