Fast täglich gibt es Aufstände im Irak, in Afghanistan, Syrien, im Jemen und anderswo, von denen die meisten mit Al-Qaida in Verbindung stehen. Über einen schwelenden Aufstand, der seit sechs Jahren in Westafrika unter dem Akronym AQIM (Al-Qaida im Islamischen Maghreb) tobt, kommt jedoch kaum etwas ans Licht. Diese Reihe von Guerillakonflikten auf niedriger Ebene ist weitverbreitet und sporadisch und erstreckt sich über ein so großes Gebiet wie Europa. Nigeria wurde in die Gleichung hineingezogen, weil seine aufständische Fraktion Boko Haram enge Beziehungen zu AQIM und dem Islamischen Staat unterhält. Derzeit liegt der Schwerpunkt jedoch auf Mali, wo mehrere dschihadistische Gruppen – trotz formeller Friedensabkommen – weiterhin aktiv sind. Beteiligt sind die französische Armee und Luftwaffe sowie die Multidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali (MINUSMA), die Ausbildungsmission der Europäischen Union in Mali (EUTM) sowie die Mission zum Kapazitätsaufbau der Europäischen Union (EUCAP). Der Aufstand, der Dies alles begünstigte, brach Anfang 2012 aus, als Präsident François Hollande den Beginn der Operation Serval ankündigte. Fünf Stunden später begannen die ersten Staffeln französischer Gazelle-Kampfhubschrauber, islamistische Kolonnen anzugreifen. Einen Tag später flogen französische Kampfflugzeuge mit Sitz im fast 2.000 Kilometer entfernten Tschad Einsätze gegen Bodenziele der Rebellen im Norden Malis.