Das meiste, was wir über Alexander den Großen (356-323 v. Chr.) „wissen“, stammt aus den Seiten viel späterer Historiker, die 300 oder mehr Jahre nach diesen Ereignissen schrieben. Aber diese Schriftsteller aus der Römerzeit stützten sich auf die Berichte früherer Autoren, die Zeitgenossen Alexanders waren und von denen einige an den bedeutsamen Ereignissen beteiligt waren, die sie beschrieben. David Grant untersucht die Fragmente dieser früheren Augenzeugenberichte, die in den späteren Werken als Unterströmungen erhalten bleiben. Er spürt ihrem Einfluss und Monopol auf die „Wahrheit“ nach und beleuchtet ihre Manipulation von Ereignissen, um aufzudecken, wie die Nachfolgerkriege die Pläne dieser Autoren prägten. Es wird deutlich, dass Alexanders Höflinge nicht weniger ehrgeizig waren als ihr König und ihre Rolle bei der epischen Eroberung des Persischen Reiches zur Schau stellen wollten, um ihre Glaubwürdigkeit und Legitimität bei ihren eigenen Streben nach Macht zu stärken. Insbesondere enthüllt Grant, warum Berichte über die letzten Wünsche des sterbenden Königs widersprüchlich sind, und er erklärt, warum Zeugenaussagen, die auf „Romantik“ beschränkt sind, glaubwürdige Körnchen Wahrheit enthalten können. Der Autor erklärt auch gekonnt, wie Manuskripte auf ihrem Weg von der Antike in die Moderne weiter beschädigt wurden. Zusammenfassend zeigt diese Arbeit eines anerkannten Experten dieser Zeit, warum das Erbe Alexanders auf sehr wackeligen Fundamenten steht.