Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Leben eines kleinen Tyrannen in einer abgelegenen Ecke des Osmanischen Reiches zur Legende. Was hat diesen kaltblütigen Archetyp des orientalischen Despotismus, der auch als „Löwe von Yanina“ und „Balkan-Napoleon“ bekannt ist, in das Bewusstsein westlicher Herrscher und der breiten Öffentlichkeit getrieben? Dieses Buch schildert den Aufstieg von Ali Pascha vom Räuberführer zu einem Akteur im Weltgeschehen und schließlich zu einem grausamen Ende. Ali nutzte die innere Schwäche des Osmanischen Reiches aus, um sein eigenes De-facto-Reich in Albanien und Westgriechenland aufzubauen. Obwohl er ein rücksichtsloser Tyrann war, der grausame Gräueltaten begangen hatte, wurde sein großzügiger Hofstaat zu einer Anziehungskraft für westliche Reisende, allen voran Lord Byron, und seine militärischen Fähigkeiten führten dazu, dass Großbritannien, Russland und Frankreich während der Napoleonischen Kriege ein Bündnis mit ihm suchten. Seine Aktivitäten untergruben die Autorität des Sultans und führten schließlich zum griechischen Unabhängigkeitskrieg. Quentin und Eugenia Russell beschreiben sein bemerkenswertes Leben und seine militärische Karriere sowie das Erbe, das er in seiner Heimat als nationalistischer Held und darüber hinaus als Inspiration für Schriftsteller und Künstler hinterließ der Romantik.