Nach der Unabhängigkeitserklärung und der Beschlagnahme militärischer Vermögenswerte in der selbsternannten Republik Itschkeria wuchs der tschetschenische Einfluss in der Region Nordkaukasus rasch. Im Jahr 1994 machte sich die russische Führung große Sorgen über die Situation, als neben anderen Problemen auch Dschochar Dudajew de facto die Kontrolle über die Öl- und Gaspipelines übernahm. Nach einer Reihe erfolgloser Versuche Jelzins und seiner Regierung, die Lage neu zu ordnen, wurde beschlossen, eine begrenzte bewaffnete Aktion durchzuführen, die auf den Sturz Dudajews durch die von Russland unterstützte Opposition abzielte. Die Opposition scheiterte schließlich und am 9. Dezember 1994 wurde eine große Militäroperation der russischen Streitkräfte gestartet. Von den ersten Tagen an befanden sich die russischen Truppen, völlig unvorbereitet auf den harten Widerstand, mit dem sie konfrontiert waren, in einem blutigen Kampf gegen Dudaevs gut ausgebildete und gut bewaffnete Militante . Grosny war das Hauptziel, da das russische Kommando davon ausging, dass die Einnahme der Stadt den tschetschenischen Widerstand sofort brechen würde. Um den Weg in die Stadt zu ebnen, mussten die Russen den Flugplatz Khankala sichern, da er das wichtigste Luftverkehrsdrehkreuz der Region war. Der Kampf um Chankala war das erste große Gefecht zwischen russischen und tschetschenischen Streitkräften. Am 30. Dezember 1994 erhielten die russischen Streitkräfte den Befehl, in Grosny einzumarschieren, die Kontrolle über wichtige Ziele zu übernehmen und die Opposition zu eliminieren. In der zweiten Hälfte des 31. Dezember begannen russische Panzerkonvois aus vier Richtungen in die Stadt einzudringen, was als nächstes zur schrecklichsten Nacht in der modernen russischen Militärgeschichte wurde. Schlacht um Grosny, Band 1 basiert auf den zahlreichen wenig bekannten Veröffentlichungen und Veteranenberichte von beiden Seiten, umfangreiches Bild- und Videomaterial und konzentriert sich auf die Rekonstruktion von Ereignissen, die sich vor und während des neuen Jahres 1994–1995 ereigneten.