Byzanz. War es griechisch oder römisch, vertraut oder hybrid, barbarisch oder zivilisiert, orientalisch oder westlich? Im späten 11. Jahrhundert war Konstantinopel die größte und reichste Stadt der Christenheit, der Sitz des byzantinischen Kaisers, Christi Stellvertreter auf Erden, und das Zentrum eines überwiegend christlichen Reiches, das von griechischen kulturellen und künstlerischen Einflüssen durchdrungen war, aber dennoch gegründet und aufrechterhalten wurde durch ein römisches Rechts- und Verwaltungssystem. Trotz der Mischung griechischer und römischer Einflüsse waren seine Sprache und Kultur jedoch eindeutig griechisch. Konstantinopel war wirklich die Hauptstadt des Römischen Reiches im Osten, und von seiner Gründung unter dem ersten Konstantinus bis zu seinem Fall unter dem elften und letzten Konstantinus nannten sich die Einwohner immer Romaioi, Römer, und nicht Hellênikés, Griechen. Im Laufe seiner jahrtausendelangen Geschichte erlebten das Reich und seine Hauptstadt viele Wechselfälle, darunter mehrere Perioden des Auf und Ab und mehr als ein „goldenes Zeitalter“. Sein politischer Überlebenswille wird noch immer beredt in den monumentalen doppelten Landmauern von Konstantinopel, dem größten, verkündet Stadtbefestigungen, die jemals gebaut wurden und auf denen die Mächte der „Barbarei“ tausend Jahre lang ihr Unwesen trieben. Tatsächlich war Byzanz eine der am längsten bestehenden sozialen Organisationen der Geschichte. Ein wesentlicher Teil dieser Erfolgsgeschichte war die legendäre Warägergarde, die Eliteeinheit axttragender Nordmänner, die geschworen hatten, dem wahren christlichen Kaiser der Römer treu zu bleiben. Es gab keine Hoffnung für ein Imperium, das den Willen verloren hatte, das große und schreckliche Geschäft des Abenteuers fortzusetzen. Das Byzantinische Reich war sicherlich nicht von diesem Schlag.