Die Generalstabsabteilung „Fremde Heere Ost“, die ab 1942 von Reinhard Gehlen geführt wurde, war das Nervenzentrum der militärischen Aufklärung Hitlers an der Ostfront. Diese Abteilung arbeitete professionell und war operativ und taktisch zuverlässig. Auf strategischer Ebene gab es jedoch deutliche Defizite: Die industrielle Leistungsfähigkeit der sowjetischen Rüstungsindustrie, die politisch-militärischen Absichten und die Einzelheiten der Offensivpläne der Roten Armee blieben der Abteilung weitgehend verborgen. Als der Zweite Weltkrieg endete, stellte Gehlen den Amerikanern die Dokumente und das Personal von Fremde Heere Ost zur Verfügung. Mit ihrer Unterstützung konnte er einen neuen Auslandsgeheimdienst aufbauen, aus dem später der Bundesnachrichtendienst hervorging. In diesem Buch präsentiert der Militärhistoriker Magnus Pahl einen vollständigen Überblick über die Struktur, das Personal und die Arbeitsmethoden von Fremde Heere Ost, basierend auf einer enormen Vielfalt an Archivquellen. Diese Arbeit beinhaltet eine umfangreiche Fallstudie der Ostpommerschen Operation 1945. Pahls Studie ist ein wesentlicher Beitrag zu unserem Verständnis des deutschen strategischen, operativen und taktischen Denkens an der Ostfront 1941–45.