Zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg kam es in Großbritannien zu einem Aufschwung des Faschismus und Angst vor einer Revolution lag in der Luft. Die Sorge vor einem möglichen Versuch der Faschisten, die etablierte Ordnung zu stürzen, war groß, ganz zu schweigen vom Aufstieg Hitlers und der drohenden Invasion. Da geheime Clubs und geheime Treffen nun eine Bedrohung darstellten, beschlossen die Sicherheitsdienste, ihre Reihen zu infiltrieren. Sir Barry Domvile hatte im Ersten Weltkrieg ehrenvoll gedient und war zum Direktor des Marinegeheimdienstes aufgestiegen. Er schloss sich mit Oswald Mosley und anderen rechtsextremen Führern zusammen, besuchte auch prominente Nazis in Deutschland, in die er sich verliebte und „The Link“ gründete, eine rechtsextreme, prodeutsche Organisation. Es wurden Bedenken geäußert und 1940 wurde er zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn ohne Gerichtsverfahren gemäß Bestimmung 18B der Verteidigungsverordnung von 1939 festgenommen und eingesperrt, weil sie verdächtigt wurden, an einer geheimen Verschwörung zur Einsetzung einer faschistischen Regierung beteiligt gewesen zu sein Der „Münchner Mann“ gibt einen detaillierten Bericht über Domviles Hintergrund, seine Inhaftierung und seine Anhörungen, die hinter verschlossenen Türen stattfanden, und enthüllt das Ausmaß seines Faschismus, seiner prodeutschen Haltung und seines Antisemitismus. Es ist das erste Buch, das die Saga beleuchtet. Es untersucht seine Schriften, sowohl offene als auch unter einem Pseudonym veröffentlichte, und prüft die Legitimität seiner Inhaftierung. Mit Fotos aus den deutschen Archiven, umfangreicher Berichterstattung anhand der Geheimdienstakten, Domviles persönlichen Tagebüchern und anderen Quellen wird das Buch den Leser erhellen und informieren.