Im Juli 1938 nahmen die Vereinigten Staaten, Großbritannien und dreißig weitere Länder an einer wichtigen Konferenz in Évian-les-Bains, Frankreich, teil, um die Verfolgung und mögliche Auswanderung der europäischen Juden zu erörtern, insbesondere derjenigen, die unter dem Amboss der Nazi-Gräueltaten standen . Die meisten dieser Nationen lehnten jedoch die damaligen Bitten der jüdischen Gemeinden ab und verurteilten sie damit zum Holocaust. Es besteht kein Zweifel daran, dass die Konferenz von Évian einen entscheidenden Wendepunkt in der Weltgeschichte darstellte. Der katastrophale Ausgang der Konferenz bereitete den Weg für die Ermordung von sechs Millionen Menschen. Heute leben wir in einer Welt, die von Aufruhr und einem beunruhigenden Aufstieg autoritärer Regierungen und eines rechtsextremen Nationalismus geprägt ist. Die Notlage der Flüchtlinge wirkt sich erneut stark auf die Einstellung der Öffentlichkeit gegenüber den Bedürftigsten aus. Jetzt, am 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz und dem Ende des Zweiten Weltkriegs, ist es an der Zeit, über die Vergangenheit nachzudenken, um sicherzustellen, dass wir nie wieder dieselben Fehler machen. Die Tragödie von Évian wirft auch ein Schlaglicht auf einige der erstaunlichen und mutige Geschichten über den heldenhaften Einsatz von Einzelpersonen und privaten Organisationen, die trotz der in Évian getroffenen Entscheidungen unter äußerst gefährlichen Bedingungen arbeiteten und häufig ihr eigenes Leben gaben, um bei der Rettung des jüdischen Volkes mitzuhelfen.