Teils aufgrund schlechter Kommandeure und teils weil die Römer einen angeborenen und fehlgeleiteten Glauben an die Unbesiegbarkeit ihrer Legionen hatten, waren die ersten Schlachten gegen die Kimbern eine Reihe von Katastrophen. Diese gipfelten in der Schlacht von Arausio im Jahr 105 v. Chr., als zwei römische Armeen völlig zerstört wurden. Rom erkannte schließlich, dass seine Republik einer existenziellen Bedrohung ausgesetzt war, und nahm die notwendigen schmerzhaften politischen und militärischen Veränderungen vor, die erforderlich waren, um dieser Bedrohung zu begegnen. Rom fand auch einen Kommandanten, der es mit den Kimbern aufnehmen konnte. Caius Marius war ein zutiefst fehlerhafter Mann – intrigant, vorsichtig bis zur Feigheit und schnell dabei, Anerkennung für die Leistungen anderer einzufordern. Dennoch war er eine enorme Verbesserung gegenüber den Anführern, die ihm vorausgegangen waren. Die umgestaltete römische Armee fand schließlich heraus, wie sie dem brutalen Ansturm des ersten Barbarenangriffs standhalten konnte. Danach reichte die grimmige Disziplin der Legionen aus, um die Opposition zu zermürben. Es half, dass Marius nie kämpfte, es sei denn, die Situation begünstigte ihn, und so gewöhnte sich seine Armee allmählich an den Sieg. Hätten die Kimbern Rom überwältigt, was einst unausweichlich schien, dann wäre die europäische Geschichte ganz anders verlaufen.