Vor einem Jahrhundert führte General Joffre als Chef des französischen Generalstabs die Armeen an, die die deutsche Invasion in der Ersten Schlacht an der Marne blockierten. Er rettete Paris vor der Besetzung und Frankreich vor einer wahrscheinlichen Niederlage. Sein ruhiges Verhalten im Angesicht einer Katastrophe, seine rücksichtslose Entlassung inkompetenter Untergebener und seine geschickte Umverteilung seiner Streitkräfte trugen zu einem historischen Sieg bei. Viele sahen damals in ihm den Retter der Nation, aber was sollen wir jetzt von ihm halten? Seine Kriegsführung nach der Marne – vergebliche Offensiven, die Tausende von Menschenleben kosteten und keinen Boden gewannen, gefolgt von einer Beinahe-Niederlage bei Verdun – untergrub seine Position und führte zu seiner Entlassung. Obwohl er in Frankreich nach wie vor äußerst beliebt war, lag sein Ruf seitdem im Dunkeln und er stand zum Zeitpunkt des endgültigen Sieges über Deutschland im Schatten der französischen Generäle – Pétain, der die französische Armee befehligte, und Foch, der die alliierten Streitkräfte befehligte. André Bourachot konzentriert sich in dieser klaren und gut lesbaren Studie über Joffres Karriere auf seine Leistung in der Anfangsphase des Ersten Weltkriegs. Er bietet einen frischen und sorgfältig durchdachten Blick auf den Mann und den Soldaten.