Im Sommer 1934 plante und führte Adolf Hitler die rücksichtsloseste Säuberung seiner dreizehnjährigen Amtszeit als Führer Deutschlands durch. Die Opfer waren keine politischen Gegner, sondern Freunde, Kollegen und Mitfaschisten, die der NSDAP bei ihrem Aufstieg an die Macht geholfen hatten. Die Nacht der langen Messer brach das Rückgrat und den Willen der Sturmabteilung, der SA und der streitenden Straßenschläger, die das getan hatten zwang die politische Opposition zur Unterwerfung. Die rücksichtslose Tyrannentaktik der SA spielte keine geringe Rolle bei Hitlers Errichtung einer Diktatur, die in den 1930er Jahren und darüber hinaus die Angelegenheiten in Deutschland – und der Welt – beeinflussen sollte. In mancher Hinsicht war die Säuberung unvermeidlich. Hitler musste alle potenziellen Rivalen eliminieren, um seine Machtposition zu festigen. Und das führte dazu, dass Freunde wie Ernst Röhm, der ehemalige Bundeskanzler Kurt von Schleicher und sogar ehemalige Parteigenossen wie Gregor Strasser ohne Gerichtsverfahren kurzerhand erschossen wurden. Vor allem die SA fürchtete die Armee, die Industriellen und vor allem Adolf Hitler. Röhm erfreute sich einer Beliebtheit, die der Hitlers beinahe Konkurrenz machte, und so musste er gehen. Es war auch eine Gelegenheit, persönliche Rechnungen zu begleichen. Die Nacht der langen Messer war eine Keulung, bei der zwischen 300 und tausend Opfer ums Leben kamen. Die genaue Zahl ist nie klar, viele von ihnen hatten keine Absicht, Hitler Konkurrenz zu machen. Es bleibt einer der bedeutendsten Morde der Neuzeit.