Die britische Armee war Ende 1900 durch drei militärische Niederlagen innerhalb einer Woche in Südafrika schockiert. Der kommandierende General Sir Redvers Buller verlor die Nerven. „Es muss etwas getan werden“, lautete der Ruf im ganzen Imperium. Großbritannien schickte nicht nur einen, sondern zwei Militärhelden. Feldmarschall Lord Roberts und Generalmajor Lord Kitchener verbrachten ihre ersten fünf Wochen in Südafrika damit, die Moral wiederherzustellen, ihre Streitkräfte neu zu organisieren und den Feind über ihre Absichten zu täuschen. In den nächsten vier Wochen veränderte ihre Offensive den Krieg: Kimberley und Ladysmith wurden von den Belagerungen der Buren befreit und eine 4.000 Mann starke feindliche Streitmacht unter General Cronje wurde am Modder River gefangen genommen. Ein langer und erbitterter Guerillakrieg fand in einem Gelände statt, das ideal für schnell vorrückende Burenkommandos geeignet war. Auf der dunklen Seite wurden Taten begangen, auf die kein zivilisiertes Imperium, das stolz auf Gerechtigkeit und Fairplay ist, stolz sein könnte, einschließlich der ersten Nutzung von „Konzentrationslagern“. Die Kameradschaft von Roberts und Kitchener, ihre unterschiedlichen, aber dennoch komplementären Persönlichkeiten, ihre strategischen und taktischen Entscheidungen werden anhand einer Vielzahl von Quellen beschrieben und bewertet, darunter persönliche Dokumente und offizielle Korrespondenz. Durch ihren Einfallsreichtum errang die britische Armee trotz ihrer Unvorbereitetheit und schlechten Führung auf vielen Ebenen einen bemerkenswerten Sieg im ersten „Volkskrieg“ des 20. Jahrhunderts.