„Die Redl-Affäre hatte alles: Sex, Spionage, Verrat, einen Absturz von der Größe und einen sensationellen Höhepunkt, in dem Redl wie eine Figur der großen Tragödie in den Tod ging.“ Die New York Times: „Eine solche Geschichte ist wahrer als die Geschichte.“ István Szabó'Die Armee war bis ins Mark schockiert. Alle wussten, dass dieser eine Mann im Falle eines Krieges die Ursache für den Tod von Hunderttausenden gewesen sein könnte und dafür, dass die Monarchie an den Rand des Abgrunds geraten wäre; Erst da wurde uns Österreichern klar, wie atemberaubend nah wir dem Weltkrieg schon im vergangenen Jahr gewesen waren.‘ Stefan Zweig, Die Welt von gesternIn der Nacht vom 24. auf den 25. Mai 1913 warten drei hochrangige Militärs stundenlang vor einem Hotel im Zentrum von Wien. Gegen 2 Uhr morgens hören sie den Schuss einer Browning. Sie wissen, dass einer von ihnen gerade sein Leben beendet hat: Oberst Alfred Redl, der ehemalige stellvertretende Leiter des Evidenzbüros, der militärischen Geheimdienstdirektion des österreichisch-ungarischen Generalstabs und Vertrauter des Thronfolgers. Auf seinem Abschiedsbrief steht: „Leibmut und Leidenschaft haben mich zerstört.“ Was niemand wusste: Fast ein Jahrzehnt lang hatte er den Italienern, den Franzosen und den Russen bedeutende und schädliche Geheimnisse verraten. Aber was waren seine Motive? Redl verdankte der Armee, die er betrogen hatte, alles. War er durch Erpressung in den Verrat verwickelt? Fast 100 Jahre lang gab es keine eindeutigen Antworten. Die wahre Geschichte konnte erst kürzlich rekonstruiert werden, nachdem österreichische Historiker längst verlorene Aufzeichnungen wiederentdeckt hatten. Es entsteht eine tragische Geschichte – von einem Mann, der gezwungen war, seine Homosexualität zu verbergen und seinen Reichtum nutzte, um seiner jungen Geliebten zu gefallen. Der Skandal war riesig und hat sich nie ganz gelegt. Mythen und Legenden haben sich verbreitet und Redls Geschichte fasziniert noch heute.