Das an der Ostsee in der Nähe der Stadt Barth in Vorpommern gelegene Stalag Luft I war eines von mehreren Stammlagern der Luftwaffe. Hierbei handelte es sich um permanente Lager, die von der Luftwaffe errichtet und verwaltet wurden und in denen Kriegsgefangene der alliierten Luftwaffe untergebracht wurden. Ursprünglich für RAF-Personal gebaut, beherbergte das Lager bis zur Befreiung durch die Russen im Mai 1945 etwa 7.500 amerikanische und 1.300 britische und Commonwealth-Häftlinge. Das Lager war von ursprünglich einem einzigen RAF-Gelände auf insgesamt drei angewachsen. Am 30. April 1945 erhielten die Häftlinge den Befehl, das Lager angesichts der vorrückenden sowjetischen Roten Armee zu räumen, lehnten dies jedoch ab. Nach Gesprächen zwischen den hochrangigen amerikanischen und britischen Offizieren und dem Kommandanten einigte man sich darauf, dass die Wachen abziehen und die Gefangenen zurücklassen würden, um unnötiges Blutvergießen zu vermeiden. Am nächsten Tag trafen die ersten sowjetischen Truppen ein. Diese offizielle Geschichte des Stalag Luft I wurde kurz nach dem Krieg für das Kriegsministerium erstellt, aber nie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es werden alle Aspekte des Lagers untersucht, von der Verwaltung über die Versorgung mit Nahrungsmitteln bis hin zu den Bedingungen, unter denen die Gefangenen leben mussten. Zwangsläufig beschäftigt sich der Autor auch mit dem Thema Flucht und den darauffolgenden Repressalien. Dieser Bericht bietet dem Leser einen genauen und beispiellosen Einblick in die Geschichte eines der am längsten bestehenden deutschen Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkriegs.