Surgeon at Arms ist ohne Zweifel eine der interessantesten und dramatischsten persönlichen Memoiren des Zweiten Weltkriegs. Der Autor, ein Chirurg, wurde mit der First Airborne Division per Fallschirm nach Arnheim geflogen. Seine beruflichen Fähigkeiten wurden sofort auf die Probe gestellt, und allein die bescheidene Distanz, mit der er schwerwiegende Operationen unter schrecklichen Bedingungen beschreibt, würde ausreichen, um die Neuauflage des Buches zu rechtfertigen. Aber ebenso bedeutsam ist der Bericht des Autors über seine unaufhörlichen Bemühungen, die Evakuierung des Krankenhauses durch die Deutschen zu verhindern, ein Kampf, der zwangsläufig vor dem Hintergrund seiner jüdischen Herkunft gesehen werden muss. Wenn man dazu noch die haarsträubende Flucht des Autors und den Heldenmut des niederländischen Widerstands hinzufügt, hat man alle Zutaten für ein wirklich bemerkenswertes Buch. Die Flamme von „Arnheim“ wurde kürzlich durch Cornelius Ryans Buch und die Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag neu entfacht. Aber Ryan war Historiker; Kessel war Teilnehmer; und nur durch die Augen der Teilnehmer kann der Leser die Gültigkeit des Standpunkts des Historikers ehrlich beurteilen. Lipmann Kessels Buch hat in den dreißig Jahren seit den Ereignissen, die es beschreibt, nichts von seiner Frische und Dramatik eingebüßt. Nachdem es viele Jahre lang nicht verfügbar war, wurde es nun erneut veröffentlicht und verdient es wärmstens, eine neue Generation von Lesern zu finden.