Nach dem Erfolg von Jeffrey L. Forgengs Übersetzung von Joachim Meyers „Die Kunst des Schwertkampfs“ wurde der Autor auf eine frühere Rezension des Werks aufmerksam gemacht, die in der Universitätsbibliothek Lund in Schweden entdeckt wurde. Die um 1568 in Straßburg entstandene Handschrift ist mit dreißig Aquarellbildern und sieben Tuschezeichnungen illustriert. Der Text behandelt den Kampf mit dem Langschwert (eineinhalbhändiges Schwert), dem Dusack (einer einhändigen Übungswaffe, vergleichbar mit einem Säbel) und dem Rapier. Die theoretische Diskussion des Manuskripts über Wachen ist eine der entscheidendsten Passagen für das Verständnis dieses Schlüsselmerkmals der historischen Praxis, nicht nur in Bezug auf Meyer, sondern in Bezug auf die mittelalterlichen Kampfsysteme im Allgemeinen. Das Manuskript bietet ein umfangreiches Repertoire an Trainingsübungen für sowohl der Dusack als auch das Rapier, ein Merkmal, das in den Abhandlungen dieser Zeit insgesamt weitgehend fehlt, für moderne Rekonstruktionen dieser Praxis jedoch von entscheidender Bedeutung ist. Die Übersetzung enthält auch eine Biographie Meyers, von der ein Großteil erst kürzlich ans Licht gekommen ist, sowie technische Terminologie und andere wichtige Informationen zum Verständnis und zur Kontextualisierung des Werks.