Die Tempelritter schrieben nicht über sich selbst und führten auch keine Tagebücher, sodass man meinen könnte, es gäbe nicht viel über ihr Alltagsleben zu wissen. Aus den Aufzeichnungen der Anwesen der Templer geht jedoch hervor, wie sie lebten – von den Gebäuden, in denen sie lebten, und ihrer Einrichtung, über die Bücher und Dekorationen in ihren Kapellen bis hin zu ihrer Kleidung und ihrem Geschirr. Diese Aufzeichnungen aus dem frühen 14. Jahrhundert erzählen uns von den Männern und Frauen, die für die Templer auf ihren Ländereien und in ihren Häusern arbeiteten, von ihren Pächtern und den Menschen, die ihnen Geld schuldeten. Wir können sehen, welche Tiere sie hielten, von feinen Schlachtrossen bis hin zu hart arbeitenden Pflugtieren, neben Rindern, Schweinen und riesigen Schafherden. Basierend auf diesen Aufzeichnungen, zusammen mit archäologischen Beweisen und den eigenen Vorschriften der Templer, macht sich Helen Nicholson daran, zu rekonstruieren, wie die Templer im Nahen Osten und in Westeuropa im Alltag lebten. Das Ergebnis ist ein faszinierender Einblick in das Alltagsleben dieser frommen Männer, die keine mächtigen Adligen oder Kirchenmänner waren, aber dennoch großen Einfluss im mittelalterlichen Europa hatten.