Im Jahr 1938 forderte das Reichsluftfahrtministerium (RLM) ein neues zweimotoriges schweres Jagdflugzeug als Ersatz für die Me 110. Dieser Kampfflugzeugtyp war als Zerstörer bekannt. Der erste Prototyp flog im September 1939. Die Me 210 erwies sich als sehr schwierig zu fliegen und wies zahlreiche Mängel auf. Es hieß, es sei für seine Besatzungen tödlicher als der Feind. Dennoch bestellte die Luftwaffe die Produktion der Me 210. Die Betriebserprobung begann Ende 1941, doch schließlich erkannte man, dass das Flugzeug umgestaltet werden musste, um in den Dienst der Luftwaffe aufgenommen zu werden. Das ganze Me-210-Debakel erwies sich als riesiger Skandal. Die Me 410, eine neu gestaltete Variante, erreichte ab Mitte 1943 Luftwaffeneinheiten. Auch wenn die Me 210 und die Me 410 äußerlich ähnlich waren, musste letztere neu konstruiert werden, um den äußerst schlechten Ruf der Me 210 zu vermeiden. Die Me 410 erwies sich als recht erfolgreiches Flugzeug, das als schweres Jagdflugzeug und für Aufklärungsaufgaben eingesetzt wurde. Sein engstes alliiertes Gegenstück war der britische DH 98 Mosquito. In Deutschland und Ungarn wurden mehr als 1.500 Me 210/410 gebaut, von denen heute nur noch zwei Me 410 überleben.