Am 19. Februar 1927 verstummte die Stadt Shanghai, als ein Generalstreik die Fabriken des Industrieviertels erfasste. Als Anziehungspunkt für ausländische Händler und Geschäftsleute (Briten, Franzosen, Amerikaner, später Japaner) hatte das Streben nach Profit in den 1920er Jahren eine der kosmopolitischsten Städte hervorgebracht, die die Welt je gesehen hat. Shanghai, bekannt als „Hure des Orients“, war ein Schmelztiegel, in dem man alle erdenklichen Erlebnisse und Luxusgüter aus Ost und West genießen konnte. Doch 1927 war der Reichtum der Stadt bedroht: Aus Guangzhou im Süden Chinas rückte eine Guomindang-Armee vor, unterstützt von der Sowjetunion und im Bündnis mit der Kommunistischen Partei Chinas, was eine klare Gefahr für die Geschäftsleute Shanghais zu sein schien Der Befehlshaber der Armee, Chiang Kai-shek, ein Konservativer, war jedoch seiner Verbündeten überdrüssig. Chiang plante, sich mit Shanghais einflussreichstem Gangster ein für alle Mal von den Kommunisten zu befreien. Die Bühne für ein Blutvergießen in den Straßen der Stadt Shanghai war bereitet.