In „Der Trojanische Krieg als Militärgeschichte“ geht der Autor von der Tatsache aus, dass die Ilias trotz der fantastischen/mythologischen Elemente (die Beteiligung von Göttern und Halbgöttern) die früheste detaillierte Beschreibung der Kriegsführung ist, die wir haben. Ohne Mythen analysiert Manousos Kambouris das Epos und kombiniert es mit anderen Texten und archäologischen Beweisen, um eine kohärente Erzählung des Konflikts und der bronzezeitlichen Kriegsführung in der Ägäis zu erstellen. Der Autor präsentiert die detaillierteste Analyse, die möglich ist, über die mykenischen griechischen Armeen – ihre Zusammensetzung und Organisation, die Waffen, Rüstungen und Taktiken der Krieger und die ihrer Feinde. Er findet hochentwickelte kombinierte Streitkräfte, die Masseninfanterie mit Raketentruppen und Streitwagen mischen und offene Schlachten, Täuschungen und Spezialoperationen einsetzen, was einem totalen Krieg gleichkommt. Die detaillierte Untersuchung des Autors über die Mechanik des bronzezeitlichen Kampfes wird durch die Nutzung von Erkenntnissen aus der experimentellen Archäologie unter Verwendung von Replika-Geräten bereichert. Nicht weniger aufschlussreich und bedeutsam als die Einzelheiten heroischer Duelle ist die Darstellung des strategischen Kontexts des Konflikts und der geopolitischen Beziehung der mykenischen Griechen zu ihren Rivalen in der gesamten Ägäis. In dem Bemühen, das übernatürliche/göttliche Element der Ilias in die Machtstruktur und den Machtkampf der Zeit zu integrieren, spannt der Autor den Trojanischen Krieg auf den Wagen der Rationalität und zerrt ihn aus den Nebeln der Mythologie in den Bereich der Geschichte.