Surinam ist eines der drei Guayanas und das einzige niederländischsprachige Land in Südamerika. Dieses fruchtbare Land wurde von verschiedenen europäischen Nationen kolonisiert, wobei die Niederländer während des Zweiten Englisch-Niederländischen Krieges viele Plantagen im heutigen Suriname eroberten. Der Vertrag von Breda im Jahr 1667 begründete die dauerhafte Herrschaft der Niederlande in „Niederländisch-Guayana“. In den folgenden 300 Jahren kam es im aufstrebenden Suriname zur Entstehung zahlreicher Plantagen und zum Zustrom von Siedlern, Sklaven und Vertragsarbeitern aus vielen verschiedenen Teilen der Welt. Dies führte zu einer Gesellschaft, in der afrikanische Sklaven, muslimische Indonesier, hinduistische Inder, Chinesen, europäische Juden und viele andere friedlich zusammenlebten. Suriname wurde 1975 von den Niederlanden im Rahmen ihres Dekolonisierungsprogramms in die Unabhängigkeit gezwungen. Das bürokratische Missmanagement der demokratischen Regierung führte zu Desillusionierung unter den Surinamern, was 1980 zu einem Militärputsch einer Gruppe verärgerter Unteroffiziere führte. Obwohl der neu geschaffene Nationale Militärrat zunächst auf Unterstützung in der Bevölkerung stieß, begann er bald mit eiserner Faust zu regieren gegen die Gegner des Regimes vorgehen und sich mit mehreren Gegenputschen auseinandersetzen. Die Ermordung von 15 Dissidenten im Dezember 1982 war eine der dunkelsten Stunden in der jüngeren Geschichte Surinames und führte dazu, dass die gesamte niederländische Entwicklungshilfe für Suriname eingefroren wurde. Aufgrund des daraus resultierenden Einkommensmangels wandte sich die Militärführung dem Drogenhandel zu. Gleichzeitig führte die Unterdrückung der Marronen (Nachkommen von Sklaven, die in den Dschungel geflohen waren) zum Beginn einer Rebellenbewegung, die als Jungle Commando bekannt war unterstützt von surinamischen Dissidenten im Exil. So begann 1986 ein sechsjähriger Krieg, der Hunderte tötete, zahlreiche Dörfer zerstörte und Tausende Flüchtlinge zur Folge hatte. Der Krieg endete mit dem Friedensabkommen von Kourou im Jahr 1992, nachdem die Demokratie in Suriname wiederhergestellt worden war. Der Band ist mit mehr als 120 zeitgenössischen Fotografien, Karten und authentischen Farbprofilen illustriert.